Vorbereitung von Kapitalmarkt-Maßnahmen
Beschaffung einer ISIN für Ihre UK PLC
Wenn Ihre UK PLC an die Börse soll bzw. Sie schon im Vorfeld elektronische Titel wie Aktien ausgeben möchten, dann braucht Ihre UK PLC eine ISIN. In Koordination mit dem Share Registrar beantragen wir die ISIN bei der London Stock Exchange, die für die Vergabe der ISINs für britische Gesellschaften zuständig ist.
Was ist überhaupt eine ISIN?
Eine International Securities Identification Number (ISIN) ist ein 12-stelliger alphanumerischer Code, der ein bestimmtes Wertpapier eindeutig identifiziert. Die ISIN ist im Grunde eine internationale WKN-Nummer.
Zu den Wertpapieren, bei denen ISINs verwendet werden können, gehören Schuldtitel wie Schuldverschreibungen oder Anleihen sowie Aktien wie Stammaktien oder Fondsanteile, Optionen, Derivate und Futures. Die ISIN identifiziert ein Wertpapier.
Eine ISIN ist nicht mit einem Börsenkürzel bzw. Tickersymbol zu verwechseln, das die Aktie auf Börsenebene identifiziert. Beispielsweise werden Stammaktien von IBM über fast 25 Handelsplattformen und Börsen weltweit gehandelt. IBM-Aktien haben unterschiedliche Tickersymbole, je nachdem, wo sie gehandelt werden, haben aber nur eine einzige ISIN für jedes Wertpapier.
Der ISIN-Code fungiert als Identifikationsmerkmal für die Wertpapiere und ist als solcher die einzige allgemein anerkannte gemeinsame Nenner-Wertpapieridentifikationsnummer. ISINs werden aus zahlreichen Gründen verwendet, beispielsweise für Clearing und Settlement.
Voraussetzungen, die Ihre UK PLC erfüllen muss, um eine ISIN zu erhalten
Damit eine ISIN beantragt werden kann, muss ihre UK PLC eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen:
Sie brauchen eine LEI (Legal Entity Identifier);
die PLC muss einen britischen Anwalt, Share Registrar, Wirtschaftsprüfer und Corporate Advisor mandatiert haben. Diese Parteien werden von der ISIN-ausgebenden Stelle kontaktiert und müssen schriftlich bestätigen, dass sie die PLC offiziell vertreten;
die PLC muss einen Börsengang planen und im ISIN-Antrag die Börse nennen, wo dieser stattfinden soll. Es ist nicht notwendig, dass die Börsenzulassung bereits beantragt wurde;
die Wertpapiere (z.B. Aktien) müssen dematerialsiert werden, also in elektronische Titel umgewandelt werden und die PLC muss an CREST angebunden sein, den britischen Zentralverwahrer;
die PLC muss ein Verkaufsdokument vorlegen, also entweder einen Wertpapierprospekt, ein Information Memorandum (IM) oder ein ähnliches Dokument. Dabei kann es sich um einen Entwurf handeln.
Klingt kompliziert? Ist es auch! Allerdings haben wir schon viele ISINs beschafft und sind daher mit dem Prozess bestens vertraut. Bei jedem der hier genannten Voraussetzungen können wir Sie umfänglich beraten und unterstützen.
Kosten & Ablauf
Wir bieten die Beantragung einer ISIN nicht als individuelle Dienstleistung an. Vielmehr kümmern wir uns um die ISIN im Rahmen von Kapitalmarktprojekten, für die Sie uns bzw. unser Netzwerk mandatieren.
Die Beantragung der ISIN ist nicht besonders aufwendig oder teuer. Die Anträge können rasch und zeitnah von uns bearbeitet werden. Es müssen eben die oben genannten Voraussetzungen erfüllt werden, was oftmals mit signifikanten Kosten verbunden ist.
Erfahrungsgemäß ist die größte Hürde das Verkaufsdokument. Hier ist die schnellste Lösung ein Information Memorandum (IM) zu schreiben. Voraussetzung dafür allerdings ist ein aussagekräftiger Businessplan auf Englisch, an dem es bei vielen Mandanten hapert.
Sobald alle Unterlagen vorliegen, dauert es 2-4 Wochen nach Antragseinreichung bis die ISIN ausgestellt wird.
Struktur einer ISIN
Eine ISIN sieht z.B. so aus GB-123456789-1 (die Bindestriche zählen nicht, sie dienen der Klarheit). Dies lässt sich wie folgt aufschlüsseln:
Ein aus zwei Buchstaben bestehender Ländercode, der aus einer Liste (ISO 6166) stammt, die von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) erstellt wurde. Dieser Code wird nach dem Standort des Hauptsitzes eines Unternehmens vergeben. Ein spezieller Code, 'XS' . wird für internationale Wertpapiere verwendet, die über europaweite Clearingsysteme wie Euroclear und CEDEL gecleart werden. Die Verwendung der Hinterlegungsschein-ISIN ist insofern einzigartig, als der Ländercode für das Wertpapier der des Ausstellers des Empfangsscheins ist, nicht der des zugrunde liegenden Wertpapiers.
Eine neunstellige numerische Kennung, die als National Securities Identification Number (NSIN) bezeichnet wird und von der . Wenn eine nationale Nummer aus weniger als neun Ziffern besteht, wird sie mit führenden Nullen aufgefüllt, um eine NSIN zu werden. Die numerische Kennung hat keine eigentliche Bedeutung, sie ist im Wesentlichen eine Seriennummer.
Eine einzelne Prüfziffer. Die Ziffer wird basierend auf den vorangehenden 11 Zeichen/Ziffern berechnet und verwendet einen Summen-Modulo-10-Algorithmus und schützt vor gefälschten Nummern.
ISIN Hintergrund
ISINs wurden erstmals 1981 verwendet, fanden aber erst 1989 breite Akzeptanz, als die G30-Länder die Übernahme empfahlen. Ein Jahr später wurde es von der ISO bestätigt. Der Global ISIN Access Mechanism wurde 1994 entwickelt, um den elektronischen Austausch von ISIN-Informationen zwischen den verschiedenen Regionen zu erleichtern. Annais ist mit der Implementierung und Verfügbarkeit von ISIN weltweit beauftragt. Zu diesem Zweck wurde ein Verfahren zum Datenaustausch namens GIAM-2 ausgearbeitet.
Zunächst galten ISINs nur als sekundäre Form der Wertpapierkennzeichnung, die ausschließlich für Clearing und Settlement verwendet wurde. In den letzten Jahren haben einige europäische Länder ISINs als primäre Wertpapierkennung eingeführt.
ISINs werden auch in den USA und Kanada implizit verwendet, da sie auf CUSIP-Nummern aufbauen. CUSIP (im Besitz der American Bankers Association und betrieben von Standard & Poor's) kümmert sich um die Wertpapierkennzeichnung in den USA und Kanada.
Die universelle Akzeptanz der ISIN ist wichtig, um das Ziel des globalen Straight-Through-Processing (GSTP) zu erreichen, das die elektronische Abwicklung der Handelsabwicklung ohne manuelle Eingriffe ist. ISINs werden von Zentralverwahrern (in UK ist dies CREST) verwendet, um die Bestände institutioneller Anleger in einem Format zu verfolgen, das auf allen Märkten weltweit einheitlich ist.
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